Meine klinisch-psychologisch und psychotherapeutische Haltung

Meine Arbeit
...ist geprägt von echter Neugier, Offenheit und einem tiefen Respekt für jeden Menschen. Besonders wichtig ist mir eine vorurteilsfreie Begegnung auf Augenhöhe – ein Raum, in dem Menschen so sein dürfen, wie sie sind.
Wesentlichen Einfluss auf meine Haltung hatte die Praxis der Achtsamkeit und des Selbstmitgefühls, wie sie unter anderem von Jon Kabat-Zinn (Massachusetts University), Kristin Neff und Christopher Germer (Harvard University) entwickelt wurde. Wir sind oft unsere strengsten Kritiker. Sich selbst mit derselben Freundlichkeit und Nachsicht zu begegnen, wie man es einem guten Freund oder einer engen Vertrauten gegenüber tun würde, kann tief heilsam und transformierend wirken.
Diese Haltung
...spiegelt sich auch in meiner therapeutischen Arbeit wider – insbesondere in der Schematherapie. Der Umgang mit dem sogenannten „inneren Kritiker“ spielt hier eine zentrale Rolle. Ihn bewusst wahrzunehmen, zu verstehen und in seiner Macht zu begrenzen, kann entscheidend dazu beitragen, eingefahrene Gedanken, belastende Gefühle und ungünstige Verhaltensmuster zu verändern. So kann sich nicht nur das innere Erleben verbessern, sondern auch die Beziehung zu sich selbst und zu anderen – mit spürbarer Wirkung auf die Lebensqualität.
Als Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision (Verhaltenstherapie), erlebe ich immer wieder, wie stark alte, oft in der Kindheit entstandene Erlebens- und Beziehungsmuster, das heutige Leben prägen. Die Schematherapie bietet hierfür einen tiefgehenden und zugleich sehr strukturierten Ansatz: Sie hilft, diese frühen „Schemata“ – also innere Überzeugungen und emotionale Reaktionsmuster – sichtbar zu machen und behutsam zu verändern. Besonders hilfreich finde ich die Arbeit mit den sogenannten „Modi“ – verschiedenen Persönlichkeitsanteilen, die im Alltag aktiv werden. Diese innere Arbeit kann sehr klärend, entlastend und heilsam sein, besonders bei langanhaltenden Schwierigkeiten, für die andere Methoden nicht ausgereicht haben.

„Wenn wir verstehen, woher unsere Muster kommen,
können wir beginnen, sie zu verändern – mit Mitgefühl
statt Urteil.“
– Unbekannt / sinngemäß aus der Schematherapie-Praxis

Ergänzend
...zur Schematherapie ist mir die Haltung der Motivierenden Gesprächsführung (Motivational Interviewing) ein wichtiges Anliegen. Sie stellt nicht vorrangig die Veränderung selbst in den Mittelpunkt, sondern die Beziehung und das Vertrauen, das dafür nötig ist. Statt Druck oder Vorgaben geht es darum, gemeinsam herauszufinden, wo ein Mensch aktuell steht, was ihm wichtig ist und welche Schritte sich stimmig anfühlen. Diese Haltung basiert auf Respekt, Empathie und echter Neugier – und sie stärkt die Eigenverantwortung. Veränderung geschieht so in einem sicheren Rahmen und im jeweils eigenen Tempo.
Ich empfinde beide Zugänge – Schematherapie und motivierende Gesprächsführung – als kraftvoll und gut miteinander vereinbar. Sie ergänzen sich sinnvoll und schaffen eine vertrauensvolle Basis, auf der nachhaltige Entwicklung und echte Veränderung möglich werden.